HINTERGRUND

„Man muss sich im Leben den Dingen verpflichten, die einen glücklich machen. Für mich ist das, die Reichen und Korrupten zu bestehlen.“

Während er für seine Mutter sorgte, deren Gesundheitszustand sich langsam verschlechterte, musste Lucero feststellen, dass er weder im Staatsdienst noch auf der Militärakademie seine Erfüllung fand. Stattdessen entdeckte er Einbruch und Diebstahl als Beruf und fand seine Bestimmung darin, mächtige Verbrecher zu bestehlen und die Beute den Armen zu geben. Luceros Einsatzgebiet war der Stadtteil Flores in Buenos Aires und mit wachsender Berühmtheit wurde er als „der Mann aus Flores“ bekannt.

Als seine Identität aufgedeckt wurde und er fliehen musste, bot ihm Spezialeinsatzkraft Eliza „Ash“ Cohen Asyl in den Vereinigten Staaten an. Im Gegenzug lieferte er Beweise gegen die skrupellosesten Verbrecherbosse von Buenos Aires. Mit einem neuen Leben in Los Angeles eröffnete Lucero seinen eigenen Imbisswagen, der ihm fünf Jahre als Basis für seine Coups diente. Als Cohen von seinen Aktivitäten erfuhr, nahm sie ihn als Gleichberechtigten in ihrem Team auf und bot ihm damit auch eine gesicherte Zukunft, in der er eine Familie aufbauen konnte.

PSYCHOLOGISCHER BERICHT

Aufgrund seiner Sturheit und seines Perfektionismus hat Spezialeinsatzkraft Santiago „Flores“ Lucero Probleme, Persönliches und Berufliches zu trennen. Er nimmt anderen gern die Nervosität und macht häufig Witze, steht sich jedoch oft selbst im Weg, weil er alltägliche Situationen überanalysiert.

Ich verstehe seinen Drang, auf alles vorbereitet zu sein, wenn man bedenkt, dass seine Mutter als Vergeltung für seine Aktivitäten in Buenos Aires getötet wurde. Ihm muss klar werden, dass er hier in guten Händen ist. Ich bin mir sicher, dass ihm auf längere Sicht seine Interaktionen mit anderen, insbesondere Spezialeinsatzkraft Eliza „Ash“ Cohen, mit der er bereits vertraut ist, helfen werden, sich mehr zu öffnen.

Als Übung für die Teambindung habe ich Santiago für uns alle seine argentinischen Lieblingsgerichte kochen lassen, was es erleichtert hat, auch tiefergreifende Themen anzusprechen. Ich habe erfahren, dass er trotz seines Charmes keine Angst davor hat, offen über soziale Probleme und sein Engagement bei der Unterstützung verarmter Gemeinden zu reden. Er hat auch gestanden, dass seine Heirat ihn selbst genauso überrascht hat wie mich. Vielleicht finden wir mit der Zeit heraus, warum seinem Ehemann seine kriminelle Karriere so gar nichts ausmacht.

Wir sind auch darauf eingegangen, wie seine Kindheit sein heutiges Wesen geprägt hat. Während er der traditionellen Vorstellung des „Machismo“ folgt, wies er auch schnell darauf hin, dass ihn seine Mutter eigenständiges Denken gelehrt hat. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen an seinen Vater und dessen politische Aktivitäten, aber er redet gern darüber, wie stolz seine Mutter auf ihn war, weil auch er getan hat, was er für richtig hielt, ungeachtet der Konsequenzen. [...]

Ich freue mich, dass Santiago sich die Zeit nimmt, die Methoden der anderen zu beobachten, um seine eigenen zu verbessern. Er hat am Colegio Militar in El Palomar viel gelernt und ich bin mir sicher, dass seine jahrelangen kriminellen Aktivitäten ebenfalls hilfreich waren. Ich glaube aber auch, dass sich die wachsenden Freundschaften mit den Spezialeinsatzkräften Grace „Dokkaebi“ Nam und Tori „Gridlock“ Fairous, die vor allem auf Essen und Technologie aufbauen, als äußerst vorteilhaft herausstellen werden.

– Dr. Harishva „Harry“ Pandey, Leiter von Rainbow