Im London von Watch Dogs: Legion ist die traditionelle Regierung so gut wie am Ende; ein korruptes, privates Militärunternehmen namens Albion hat das Kriegsrecht über alle Zivilisten verhängt, Gangs beherrschen die Gassen und auf beinahe jeden Bürger kommt eine Überwachungskamera. Diese Dystopie der nahen Zukunft ist reif für die Hackergruppe DedSec, die die Einwohner Londons von der gewaltsamen Unterdrückung befreien will. Man braucht eine Stadt, um eine Stadt zu retten – in Watch Dogs: Legion kannst du unter der gesamten Bevölkerung Londons deine Rekruten auswählen und sie zu DedSec-Agenten und spielbaren Charakteren machen, wenn das Spiel am 6. März für PS4, Xbox One, PC und Stadia veröffentlicht wird.
Jeden spielen? Spiele jeden.
In Watch Dogs: Legion spielst du nicht als eine Hauptfigur, denn jeder, dem du in der offenen Welt begegnest, kann für deine Sache rekrutiert und so zum komplett spielbaren Charakter werden. Jeder dieser Charaktere ist einzigartig, was Aussehen, Hintergrundgeschichte und Fähigkeiten angeht, und erscheint in allen Videosequenzen mit vollständiger Sprachausgabe und mit seiner individuellen Persönlichkeit.
Wenn du willst, kannst du ein Team von Hacker-Omas rekrutieren, aber es ist vermutlich ratsamer, eine gemischte Truppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenzustellen, die bestimmte Spielmerkmale verstärken oder abschwächen. Diese einzigartigen Fähigkeiten sind nicht willkürlich zugeteilt, sondern ergeben sich durch den Hintergrund des jeweiligen Charakters. Ein schneller Scan zeigt beispielsweise, dass ein Straßenkünstler, der als menschliche Statue auftritt, ein großer Fan von Zombie-Filmen ist und dementsprechend 40 % mehr Kopfschussschaden verursacht. Die vorbeikommende Amateur-Boxerin kann 50 % mehr Nahkampfschaden austeilen, während die Ärztin auf dem Motorrad die Heilungszeit deines gesamten Teams um 25 % reduzieren kann. Ein von uns rekrutierter, sehr impulsiver Therapeut konnte 100 % mehr Schaden verursachen, hatte aber den Nachteil, dass er jederzeit plötzlich sterben konnte. Ein genauerer Blick auf das Profil zeigte, dass er nie zum Arzt gehen wollte, um seine Brustschmerzen genauer untersuchen zu lassen.
Um einen Charakter für deine Sache zu rekrutieren, musst du ihn in der offenen Welt analysieren, um mehr über seinen Hintergrund zu erfahren. Setze ihn auf deine Kontaktliste, um sein gesamtes Profil sowie seine persönliche Einstellung zu DedSec zu sehen. Hat ein Charakter eine schlechte Meinung über DedSec – vielleicht wegen falscher Informationen, die über die Hackergruppe verbreitet wurden – muss du diese verbessern, bevor du ihm das Angebot machen kannst, der Gruppe beizutreten. Hier kommen die Rekrutierungsmissionen ins Spiel, denn in Watch Dogs: Legion ist jeder Charakter eine mögliche Questlinie.
Alle Charaktere in der offenen Welt von Watch Dogs: Legion folgen ihrem eigenen Tagesablauf. Sie wachen in ihrer Wohnung auf, begeben sich in die Stadt, treffen sich mit Freunden und Familie und verbringen ihre Freizeit mit anderen Charakteren. Natürlich haben sie auch ihre eigenen Probleme. Ihnen bei der Lösung dieser Probleme zu helfen, ist ein guter Weg, ihre Meinung über DedSec zu verbessern.
Baue dein eigenes DedSec-Team auf
Nehmen wir an, die bereits erwähnte Amateur-Boxerin soll rekrutiert werden, aber sie hat gerade absolut keine Zeit für DedSec, weil Albion einen ungerechtfertigten Haftbefehl für sie ausgestellt hat. Bei New Scotland Yard einzubrechen und ihre Akte aus der Albion-Datenbank zu löschen kann ein hervorragender Weg sein, das Eis zu brechen. Je nachdem, wie ein Charakter zu DedSec steht, musst du ihm aus mehr oder weniger vertrackten Situationen heraushelfen, bis seine DedSec-Anzeige voll genug ist, um ihn anzusprechen und herauszufinden, was er wirklich will. Erfüllst du diesen letzten Wunsch, hast du ein wertvolles neues Mitglied für den Widerstand gewonnen.
Diese Rekrutierungsmissionen sind nur ein Bruchteil der Möglichkeiten. In einem Szenario sah ein Krakenbändiger mit herausragenden Ringerfertigkeiten wie ein ideales Teammitglied für uns aus, um in den Reihen eines Untergrund-Boxzirkels aufzusteigen. Das Problem war nur, dass er eine geringe Meinung von DedSec hatte, da sein Vater zufällig in eine Schießerei zwischen uns und Albion-Wachen hineingeraten war. Ein Blick in seinen Tagesablauf zeigte, dass er nach einem Besuch am Grab seines gerade verstorbenen Vaters von einem Kredithai bedroht worden war, bei dem er hohe Schulden hatte.
Schuldgefühle und der Wunsch, ihn zu rekrutieren, führten dazu, dass wir ihm aus der gefährlichen Schuldenfalle helfen wollten. Dazu gab es viele mögliche Wege: den Kredithai zusammenschlagen und ins Krankenhaus befördern, sodass er das Geld nicht eintreiben kann, oder natürlich, ihn direkt zu erschießen – aber beides hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt und weitreichende negative Folgen haben können. Eine raffiniertere Lösung wäre, in die Albion-Datenbank einzudringen, einen Haftbefehl für den Kredithai auszustellen und die gewalttätige Militärtruppe für uns arbeiten zu lassen.
In einem anderen Szenario wurde ein Informatiker, der ideal für die Hacker-Rolle in unserem Team schien, von einem Mitglied der Clan-Kelley-Gang bedroht. Dieses Gangmitglied einzuschüchtern würde die Meinung des Informatikers über DedSec mit Sicherheit verbessern, also haben wir das getan. Leider bekam unser angehender Rekrut dabei eine Faust ab und musste ins Krankenhaus, was dazu führte, dass sich nicht nur seine Meinung über DedSec verschlechterte, sondern er auch gesundheitlich nicht in der Lage war, dem Widerstand beizutreten. Um unseren Fehler wiedergutzumachen, hackten wir uns in die Datenbank des Krankenhauses und priorisierten seine medizinische Versorgung, sodass er früher entlassen wurde und wir damit beginnen konnten, sein Vertrauen zu DedSec wieder aufzubauen.
Du kannst ein Team aus bis zu 20 DedSec-Mitgliedern zusammenstellen (die gesamte Bevölkerung bleibt verfügbar, falls du Agenten verlierst oder später austauschen möchtest). Die Rekrutierung eines Charakters bedeutet nicht, dass dieser nicht länger aktiv am normalen Leben teilnimmt. Durch Öffnen der Karte siehst du den Standort all deiner Agenten in der offenen Welt und kannst jederzeit zwischen ihnen wechseln, indem du sie zu Schnellreisezielen machst (Londons berühmte U-Bahn-Stationen dienen ebenfalls als etwas konventionellere Schnellreiseziele).
Passe deine Widerstandsgruppe an
Ein neu rekrutiertes Teammitglied kann einer von drei Klassen zugewiesen werden: Vollstrecker, Infiltrator oder Hacker. Jede Klasse verfügt über eigene Fähigkeiten. Vollstrecker können schwere Waffen wie Sturmgewehre ausrüsten und Haftminen einsetzen. Infiltratoren wirken im Verborgenen; jeder Bürger Londons ist dazu verpflichtet, ein AR-Implantat zu tragen, das Infiltratoren hacken können, um sich selbst oder niedergeschlagene Gegner zu tarnen. Hacker haben Zugriff auf den Spider-Bot – hervorragend für Agenten, die sich nicht selbst die Hände schmutzig machen möchten. Alle Klassen können Gegenstände wie Türen, Autos und Kameras hacken, aber nur Hacker können Militärdrohnen hijacken und zu ihrem Vorteil nutzen.
Die Klasse ist für jeden Charakter frei wählbar, allerdings sind ihre individuellen Fähigkeiten ein guter Hinweis darauf, welche Rolle am besten zu ihnen passt. Auf die von uns rekrutierte Amateur-Boxerin bezogen heißt das, dass ihre Nahkampfstärke und die Fähigkeit, Gegner ohne Schusswaffeneinsatz zu erledigen, sie zu einem guten Infiltrator macht, denn diese gewiefte Klasse kommt Gegnern oft sehr nah.
Wenn neue Agenten Missionen erledigen, erreichen sie höhere Level und schließlich besondere Vorteile, mit denen ihre klassenspezifischen Fertigkeiten modifiziert werden können. Das ermöglicht ein noch vielfältigeres Team, denn für jeden Agenten einer bestimmten Klasse können unterschiedliche Modifikationen genutzt werden. Der Spider-Bot des Hackers wird beispielsweise standardmäßig aktiv oder passiv eingesetzt. Im aktiven Modus navigierst du damit durch Lüftungsschächte und schleichst durch Gebäude, im passiven Modus wirfst du ihn, wodurch er zum Schockgeschütz wird und getarnt bleibt, bis sich ein Kampfszenario ergibt. Durch das Hochstufen deiner Hacker kann der Einsatz des Spider-Bots mit den jeweils erreichten Vorteilen verändert werden. Ein Hacker könnte den Bot so verbessern, dass das Geschütz auch im aktiven Modus benutzt werden und Wachen aus der Distanz neutralisieren kann. Ein anderer könnte einen Vorteil nutzen, der den Einsatz mehrerer Bots gleichzeitig ermöglicht, sodass auch mehrere getarnte Spider-Bot-Geschütze platziert werden können, um Gegner zu umstellen und dir einen taktischen Vorteil zu verschaffen.
Kämpfe, um London zurückzuerobern
Wer lieber die Fäuste „hacken“ lässt, findet in Watch Dogs: Legion ein überarbeitetes Nahkampfsystem mit Schlägen, Griffen und Ausweichmanövern, das Agenten mit starken Nahkampffähigkeiten noch wertvoller macht. Das gesamte Spiel kann auch ausschließlich mit Nahkampfangriffen durchgespielt werden, da die Gegner ihren Einsatz von Gewalt deinem anpassen. Wenn du keine Schusswaffe benutzt, setzen auch die Gegner keine ein, was bedeutet, dass du deine Zielperson unbemerkt erledigen kannst, wenn du bei einer Schleichaktion erwischt wirst. Wenn du das überarbeitete Cover-Shooting-System nutzen, deine Gegner aber nicht töten möchtest, kannst du eine Reihe von nicht-tödlichen Waffen (die etwa die Hälfte des Gesamtarsenals des Spiels ausmachen) und vier nicht-tödliche Munitionsarten einsetzen: Schock, Erschütterung, Gas und Betäubung. Aber sei gewarnt, nicht alle Gegner tragen nicht-tödliche Waffen, und wenn du mit Schockmunition auf sie feuerst, könnten sie mit tödlicher Munition antworten.
Wo wir gerade vom Tod sprechen: Wenn einer deiner Agenten stirbt, ist das dauerhaft, also überlege dir gut, ob du wirklich ein Feuergefecht gegen eine kleine Armee von Albion-Officern starten möchtest. Der permanente Tod ist zwar eine ständige Gefahr, wird aber nie urplötzlich in der Hitze des Gefechts eintreten. Bevor ein Charakter stirbt, geht er zu Boden. An diesem Punkt kannst du entscheiden, ob er weiterkämpfen oder sich ergeben soll. Kämpft er weiter, geht es um sein letztes Leben. Eine Kugel zu viel oder ein Sturz durch die Windschutzscheibe eines Autos auf der Flucht kann zum permanenten Tod des Charakters führen. Wenn du dich lieber ergibst, kannst du auf den Agenten nicht mehr zugreifen, solange er im Gefängnis sitzt. Du kannst aber als anderes Teammitglied weiterspielen und ihn aus dem Gefängnis befreien, sodass er sich deinem Widerstand wieder anschließen kann.
Wenn die Einwohner Londons ihre Stadt von der gewalttätigen Herrschaft der Unterdrücker befreien wollen, müssen sie sich dem DedSec-Widerstand anschließen – und du musst sie rekrutieren, wenn Watch Dogs: Legion am 6. März veröffentlicht wird.
Schau wieder vorbei, um weitere Informationen über Watch Dogs: Legion und Neuigkeiten zu allen Ubisoft-Spielen bei der [E3 2019] zu erhalten (https://news.ubisoft.com/en-us/category/e3).