Vielleicht hast du das Gitarrespielen mit der Rocksmith-Notenzeile gelernt oder mit Tabulaturen angefangen. Mit fortschreitendem Können als Musiker wird dir die Liniennotation Möglichkeiten eröffnen, mehr Musik zu lernen, deine musikalischen Ideen festzuhalten und mit anderen Musikern zu kommunizieren. Liniennotation lesen zu lernen braucht Zeit und Geduld, aber verstehst du erst einmal die Grundlagen der Punkte und Linien, bringt dich das auf den Weg zum Erfolg. Außerdem gibt es vielleicht mehr Ähnlichkeiten, als du denkst!
Jedes Notationssystem sagt dir, welche Noten du wann spielen sollst. Der Unterschied bei Tabulaturen – und damit auch bei der Notenzeile von RS+ – ist, dass sie dir räumlich zeigen, wo du deine Finger hinlegen sollst, während die Liniennotation die Töne angibt, die herauskommen, wenn du die Noten spielst.
Wenn du möchtest, dass deine Notenzeile bei RS+ mehr wie eine Tabulatur aussieht, kannst du im Optionsmenü die Saitenreihenfolge umkehren. So erscheint die tiefe E-Saite ganz unten auf dem Bildschirm anstatt oben.
Das bedeutet nicht, dass eines dieser Notationssysteme unvollständig wäre – aus jedem davon kann man alles ablesen, was nötig ist, um einen Song zu spielen. In mancher Hinsicht ist das Lesen von Tabulaturen effektiver, denn dabei können alternative Stimmsysteme, erweiterte Techniken wie Flageoletts oder Vibrato sowie sich über den Gitarrenhals wiederholende Griffmuster leicht integriert werden. Umgekehrt ist die Liniennotation super, um musikalische Ideen mit verschiedenen Instrumenten umzusetzen, Songs zu analysieren und sich mit anderen Musikern auszutauschen. Manchmal findet man sogar Mischversionen von beidem: Tabulaturen mit Rhythmusmarkierungen darüber oder Liniennotation mit zusätzlichen Griffmustern.
Auf der Notenzeile von RS+ zeigt die horizontale Ebene die Bünde an, in denen du greifen musst. Jede Linie ist ein Bund und die Zeit wird durch eine dritte Dimension dargestellt, nämlich dadurch, dass sich die Noten auf dich zubewegen. Dieses System ist sehr flexibel: Die verschiedenen Formen der Noten zeigen dir, welche Arten von Noten (Palm Muting, Flageoletts usw.) du spielen sollst. Die Sustain-Spur zeigt dir genau, wie weit ein Bending gehen sollte, wie stark du ein Vibrato machen sollst oder wie viele Hammer-ons und Pull-offs auf eine bestimmte Note passen.
Rocksmith+ enthält einen Tabulatur-Modus, mit dem du beim Üben sowohl die Rocksmith-Notenzeile als auch die Tabulatur gleichzeitig sehen kannst.
Tabulatur funktioniert wie eine zweidimensionale Version der Rocksmith-Notenzeile. Tabulaturen zeigen fast genauso viele Informationen an, aber die Zeit-Dimension wird oft ausgelassen oder durch Notendauer-Symbole darüber dargestellt. Im Bild oben kannst du denselben Riff in beiden Notationssystemen miteinander vergleichen: die Bundnummern und Saiten folgen denselben Mustern.
Liniennotation zeigt dir die Namen der Noten anstatt der Bünde, die du spielen musst. Bei Notenlinien im Violinschlüssel sind die Noten (A bis G) so über die Linien und Lücken verteilt, dass in den Lücken von unten nach oben jeweils die Noten F-A-C-E liegen und auf den Linien jeweils die Noten E-G-H-D-F. Bei Linien mit Bassschlüssel liegen in den Lücken von unten nach oben die Noten A-C-E-G und auf den Linien die Noten G-H-D-F-A.
Auf den Notenblättern zu „The Reveille“ von 1918 sind im letzten Takt unten rechts einige Hilfslinien zu sehen.
Müssen Noten gespielt werden, die höher oder tiefer sind als diejenigen, die durch die Notenlinien repräsentiert werden, erscheinen diese darüber oder darunter auf zusätzlichen Linien, die Hilfslinien genannt werden. Stelle sie dir einfach als vorübergehenden Zusatz zu den Notenlinien vor und zähle jede zusätzliche Linie und Lücke, bis du deine Note findest. Du musst auswendig wissen, wo diese Noten auf dem Griffbrett zu finden sind, um sie zu spielen, denn Notenlinien geben dir keine Hinweise darauf, welche Bünde du greifen musst. Die Takte werden jedoch sowohl bei Notenlinien als auch bei Tabulaturen recht ähnlich angezeigt.
Alle drei Systeme sind für verschiedene Zwecke optimiert, bauen aber auch stark aufeinander auf. Letztendlich gibt es keine richtige oder falsche Methode, um Musik aufzuschreiben, am Ende muss sie nur verständlich sein.
Margaret Jones ist Multiinstrumentalistin, Songwriterin und Musiklehrerin aus Oakland, Kalifornien. Sie spielt Gitarre in mehreren Bands in ihrer Heimat, unter anderem in ihrem eigenen Songwriter-Projekt M Jones and the Melee. Sie hat an der UC Berkeley in Musikgeschichte promoviert und am San Francisco Conservatory of Music unterrichtet.
„Sheet Music Background" von Linnaea Mallette ist lizenziert unter CC0 1.0.
„The Reveille" aus der Library of Congress, Musikabteilung, ist lizenzfrei zugänglich.
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