Dur- und Moll-Tonleitern kommen in vielen Musikstilen häufig vor. Moll-Tonleitern enthalten einige Noten, die einen Halbton tiefer sind als in Dur-Tonleitern, was ihnen einen etwas dunkleren und angespannteren Klang verleiht. Zuhörer empfinden das häufig so, dass Moll-Tonleitern „trauriger“ und Dur-Tonarten „fröhlicher“ klingen. Trotzdem verwenden viele Songs über Tragödie und Verlust Dur-Tonleitern und jede Menge peppiger und fröhlicher Songs Moll-Tonleitern.
Jede Tonleiter besteht aus Ganz- und Halbtonschritten. Dur-Tonleitern folgen dem Muster ganz-ganz-halb-ganz-ganz-ganz-halb (oder abgekürzt GGHGGGH). Für jede Dur-Tonleiter gibt es zwei entsprechende Moll-Tonleitern, die mit ihr in Verbindung stehen: eine ist die „Varianttonart“, die andere die „Paralleltonart“. Beide teilen zwar wichtige Ähnlichkeiten mit ihrer entsprechenden Dur-Tonleiter, weisen aber auch bedeutende Unterschiede auf und sind nicht austauschbar.
Die Gemeinsamkeit ist, dass alle Moll-Tonleitern auf der gleichen natürlichen Moll-Tonleiter aufbauen. Die Formel ist GHGGHGG. Im Vergleich zu einer Dur-Tonleiter sind die Terz, die Sexte und die Septime einen Halbschritt tiefer. Spielt man die Terz, Sexte und Septime einer Dur-Tonleiter tiefer, kreiert man die sogenannte Moll-Varianttonart. Sie heißt Variante, weil sie mit der gleichen Note beginnt wie die entsprechende Dur-Tonleiter und abgesehen von geringer Varianz gleich verläuft. Willst du zum Beispiel eine C-Dur-Tonleiter in eine C-Moll-Tonleiter verwandeln, musst du jeweils die E-, A- und H-Note um einen Halbschritt tiefer spielen. Eine C-Moll-Tonleiter würde also folgendermaßen aussehen: C-D-Eb-F-G-Ab-B-C
C-Dur und C-Moll beginnen mit derselben Note, haben aber unterschiedliche Ganz- und Halbtonschrittmuster.
Der andere Weg, um auf eine Moll-Tonleiter zu kommen, ist, die Paralleltonleiter in Moll zur Dur-Tonleiter zu finden. Moll-Paralleltonarten und die Tonart, auf der sie basieren, benutzen das gleiche Vorzeichen wie die Dur-Tonleiter, obwohl sie bei der Note beginnen, die drei Schritte – oder eine Moll-Terz – unter der ersten Note (oder dem Grundton) der Dur-Tonleiter liegt. Baust du eine Tonleiter mit den gleichen Versetzungszeichen wie ihre parallele Dur-Tonleiter, die von der gleichen Note ausgeht, wirst du automatisch eine Tonleiter nach dem Muster GHGGHGG erstellen. A-Moll wäre parallel zu C-Dur, da A eine Moll-Terz unter C liegt. Sie hätte die gleichen Vorzeichen wie C-Dur – keine Kreuz- und b-Zeichen.
Moll-Paralleltonarten enthalten die gleichen Noten wie ihre entsprechende Dur-Tonart, beginnen aber auf einer anderen Tonhöhe, um das typische Muster aus Ganz- und Halbtonschritten zu ergeben. In diesem Beispiel ist die A-Moll-Tonleiter gleich der C-Dur-Tonleiter, fängt aber auf der Sexte an, anstatt auf der Prime.
Mache dich mit den zwei verschiedenen Arten der Moll-Tonleiter-Generierung vertraut und es wird dir eine Vielzahl an musikalischen Möglichkeiten eröffnen. Schaue dir verschiedene Dur-Tonleitern an und überlege, wie du von dieser Dur-Tonleiter zu einer Moll-Tonleiter kommen würdest. Diese Übung wird dir dabei helfen, die Beziehungen zwischen Noten zu erkennen und wie man sie am besten zusammensetzt.
Margaret Jones ist Multiinstrumentalistin, Songwriterin und Musiklehrerin aus Oakland, Kalifornien. Sie spielt Gitarre in mehreren Bands in ihrer Heimat, unter anderem in ihrem eigenen Songwriter-Projekt M Jones and the Melee. Sie hat an der UC Berkeley in Musikgeschichte promoviert und am San Francisco Conservatory of Music unterrichtet.
Black Acoustic Guitar in Grey Textile Close Up Photo von Peakpx ist lizenziert unter CC0 1.0
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