12.8.2017

Interview mit den Gewinnern der Rainbow Six Profiliga – ENCE Esports

Heute steht ENCE im Rampenlicht. Wir haben die Gewinner der dritten Saison des zweiten Jahres der Rainbow Six Profiliga in São Paulo zu ihren Leistungen befragt sowie zu ihren Gedanken zur „Rainbow Six“-Szene.

Zuallererst möchten wir euch zum Triumph in der Profiliga gratulieren. In der Community war von einem möglichen LAN-Fluch die Rede. Habt ihr den Eindruck, dass der Sieg gegen Evil Geniuses (EG) ein Wendepunkt war?

Willkey: Es war ein langer Weg zum Titel und am Ende konnten wir ihn uns dann sichern. Wir wussten aus Erfahrung, dass das erste Match das schwerste sein würde. Als das geschafft war, wussten wir, dass wir unser großes Ziel erreichen können. Unser erster Gegner war EG und das war letzten Endes auch gut so, da es für uns die härteste Herausforderung im Wettbewerb war. Danach konnten wir den Schwung und das gute Gefühl mit in die nächsten Partien nehmen, um den Sieg zu erringen. Man kann also durchaus von einem Wendepunkt sprechen.

Pannari: Ja, definitiv! Das erste LAN-Spiel zu gewinnen, war für uns sehr wichtig. Es fühlte sich so an, als hätten wir endlich unsere inneren Dämonen besiegt. Anschließend waren wir nicht mehr aufzuhalten.

Als ihr während des großen Finales auf der zweiten Karte gegen Black Dragons in Chalet 0:4 zurücklagt – wie habt ihr es da geschafft, das Spiel zu drehen und sechs Mal hintereinander zu gewinnen?

Bounssi: In diesem Finale ging es für uns in erster Hinsicht darum, unser eigenes Ding durchzuziehen, nicht so sehr um den Sieg. So vermeidet man von vornherein dumme Fehler. Als wir 0:4 hinten lagen, dachten wir uns: „Also gut, spielen wir so, als würde es 0-0 stehen. Runde für Runde. Ohne an eine mögliche Niederlage zu denken. Einfach spielen.“ So fanden wir zurück in die Spur und schafften das Comeback.

Kantoraketti: Uns ging es nicht um den Spielstand, stattdessen spielten wir Runde für Runde, ohne nach ein paar verlorenen Runden umzufallen. Wir haben an uns selbst geglaubt und es hat geklappt.

Nach dem Viertelfinale gegen EG ging es gegen die beiden Herausforderer-Teams aus Brasilien erfolgreich weiter: Team Fontt und Black Dragons. Wie fühlte sich die Präsenz der brasilianischen Zuschauer nach diesen Spielen an?

Bounssi: Für mich war es eher eine Art „Kraftquelle“, dass die brasilianischen Teams so angefeuert wurden. Je mehr Runden wir gegen diese Teams gewannen, desto leiser wurde es im Publikum, was mich noch mehr motivierte, im Spiel Leistung zu bringen und zu gewinnen!

Shatte: Nach dem Sieg gegen EG war uns klar, dass im nächsten Match die Zuschauer das gegnerische (brasilianische) Team anfeuern würden. Daraus konnten wir Kraft ziehen. Es hängt alles von der eigenen Einstellung ab. Man kann darin einen Nachteil sehen, oder eben einen Vorteil. Wir wollten die Zuschauer verstummen lassen.

Im zweiten Jahr der Profiliga wurden wir Zeugen des Aufstiegs der brasilianischen Wettkampfszene. Was denkt ihr über die Fortschritte in dieser Region?

Bounssi: Teams aus Brasilien waren schon immer stark, aber etwas fehlt ihnen. Irgendein Schlüsselelement, um gegen sehr eingespielte Teams zu bestehen. Beim Zielen sind sie unschlagbar, aber das allein reicht nicht für den Sieg. Um zu gewinnen, braucht es vor allem Taktik und gutes Teamwork.

Shatte: In manchen Aspekten sind die brasilianischen Teams unglaublich stark, wie zum Beispiel beim Zielen und in der Bewegung. In vielen Fällen mangelt es jedoch an der Kommunikation und Koordination. Jede Region verfügt über eigene Stärken und Schwächen. Insgesamt aber sind die Profispieler aus Brasilien sehr nett und erfahren. Ich habe riesigen Respekt vor ihnen. Außerdem bestehen ihre Teams für gewöhnlich aus festen Mitgliedern, das hilft natürlich auch.

Über das zweite Jahr blieb der Meistertitel der Profiliga in Europa. Zuerst siegte PENTA mehrmals in Folge, jetzt wart ihr in Brasilien erfolgreich. Warum haben die europäischen Teams (EU) in diesem Jahr so gut abgeschnitten?

Kantoraketti: Ich denke, dass der Grund für den Erfolg der Teams aus Europa in der Profiliga darin begründet ist, dass sie ihre Teamaufstellung nicht nach jedem LAN wechseln. Wir versuchen, unsere Probleme im Team zu lösen. Unser Team ist dafür ein gutes Beispiel. Wir haben an unseren Problemen gearbeitet und konnten die Meisterschaft gewinnen. Meiner Meinung nach agieren europäische Teams zudem taktischer als nordamerikanische, während man sich in Brasilien mehr auf Einzelleistungen verlässt.

Willkey: Ich war stets ein Befürworter stabiler Teamaufstellungen, darum freut es mich, dass dies in Europa so gut funktioniert. PENTA und unser eigenes Team mussten zu Beginn ein wenig experimentieren, bevor wir die Teamaufstellung fanden, die gut zu uns passte. Es ist leichter, ausgefeilte Taktiken zu entwerfen, wenn man die Teamkameraden kennt. Jeder kennt den Spielstil des anderen und weiß, wie der andere denkt. Ohne diese Stabilität bei der Teamaufstellung wäre das Comeback nach dem 0:4-Rückstand im Finale nicht möglich gewesen. Jeder wusste, welche Taktik mir vorschwebte, nachdem ich erkannte, dass unser Plan für das Match nicht funktionierte.

Wie werdet ihr euch auf das Invitational im Februar vorbereiten, da bis dahin keine großen Wettkämpfe mehr stattfinden?

Pannari: Training, Training, Training. Sobald die neuen Operator veröffentlicht wurden, ist Grinden angesagt. Dann beginnt die Vorbereitung für das Invitational. Wir sind schon ganz heiß auf diese Trophäe! Und weil das Invitational der bis dahin größte „Rainbow Six“-Wettbewerb sein wird, werden wir uns so gut vorbereiten wie nie zuvor.

Willkey: Als Erstes steht aber ein wohlverdienter Urlaub an. Zum Start von Operation White Noise geht das Training dann wieder los.

B****eim Invitational wird es ein All-Star-Match geben. Wen würdet ihr aus den anderen Teams (Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien-Pazifik) für euer All-Star-Team wählen?

Shatte: Für mein All-Star-Team würde ich Julio, nvK, Skys, Fabian und Gohan nehmen.

Kantoraketti: jOONAS, nvK, Gohan, Julio, Canadian.

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