Balancing: Zusammenfassung Saison 6

Hallo, Krieger! Willkommen zu unserem dritten Beitrag unserer fortlaufenden Posts in Sachen Balancing, in dem wir die Ergebnisse von Saison 6 analysieren und einen Blick darauf werfen wollen, wohin die Reise in Zukunft für uns geht.

Wir haben diesen Blog ins Leben gerufen, um die von uns gesammelten Daten mit euch zu teilen und die Diskussionen mit der Community zum Thema Balancing weiter anzuregen. Außerdem wollten wir die Gelegenheit nutzen, das Balancing über die Saisons hinweg zu vergleichen, und deswegen findet ihr hier die entsprechenden Bewertungen für Saison 4 und Saison 5.

Wir sind mit dieser Folge ein bisschen spät dran – also kommen wir doch gleich zu den Infos!

Größte Veränderungen: Saison 6

In Saison 6 brachte das „Hero’s March“-Update dem Spiel mehrere Veränderungen. Ein Punkt beeinflusste das Metagame wesentlich stärker als andere, aber gehen wir die erwähnten Veränderungen doch der Reihe nach durch.

• Verbesserungen für Orochi und die Friedenshüterin: Der Orochi hat mehrere Veränderungen erfahren, um seine Chancen zu erhöhen (durch Sturmfront und verkettete Angriffe), wohingegen die Friedenshüterin so überarbeitet wurde, dass ihre Dominanz in den meisten Spielmodi etwas abgeschwächt wird. Gleichzeitig wurde auch versucht, die nicht oder selten voll ausgeschöpften Teile ihrer Aktionsliste zu verbessern (beispielsweise den Dolch-Abbruch). Auf diese beiden Charaktere wird in den Abschnitten „Analyse zum 1v1“ und „Analyse zum 4v4“ noch näher eingegangen.
• Normierung der seitlichen Ausweichbewegung: Wir haben die Rückbewegung nach seitlichen Ausweichbewegungen nun für alle Helden auf 600 ms festlegt. Manche Helden haben nun eine schnellere Rückbewegung als vorher, andere eine langsamere. Diese Veränderung hatte keine entscheidende Auswirkung auf das Metagame, ist aber für das Spiel insgesamt ein Zugewinn, da Bestrafungsoptionen jetzt universell sind und nicht mehr nur auf der jeweiligen Paarung basieren.
• Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung bei allen Helden ohne Reflex-Verteidigung: Patch 1.25 brachte einen Bug mit sich, durch den Helden, die keine Meuchler waren, in die Lage versetzt wurden, durch mehrere Deckungswechsel hintereinander einen sofortigen Wechsel der Deckungsrichtung ohne die übliche Verzögerung von 100 ms durchzuführen. Das hieß, dass alle Helden, die keine Meuchler sind, diesen Bug für sich nutzen konnten, um sich besser als gewohnt zu verteidigen. Dieser Punkt hatte Auswirkungen auf das Metagame in Saison 6: Diese Differenz von 100 ms führte dazu, dass die betreffenden Helden auf die schnellsten Angriffe reagieren konnten, obwohl das eigentlich gar nicht so vorgesehen war. Obwohl dieser Bug mit Patch 1.27 behoben wurde, werden wir im Abschnitt „Analyse zum 1v1“ sehen, dass die Meuchler hiervon am härtesten getroffen wurden und in der zweiten Hälfte der Saison weniger Zuspruch fanden als erwartet.

Daten zum 1v1

Unten seht ihr eine Matrix der 1v1-Duellmatches, die von den besten 2,5 Prozent aller For-Honor-Spieler auf PC und Konsole während Season 6 bestritten wurden (basierend auf unserer Spielerbewertung).

(Beide Spieler im Duell müssen in dieselbe Bewertungskategorie fallen, damit das Match berücksichtigt wird, Matches ohne Rang sind eingeschlossen, und die Daten stammen aus der kompletten Saison. Wir ziehen die oben genannte Prozentzahl der Spieler heran, um genügend verwertbare Matches und Daten zu erhalten.)

Und hier kommt die Auswahlrate (unter Verwendung derselben Kriterien).

Schauen wir uns einmal die interessanten Veränderungen von Saison 5 zu Saison 6 an, was die Platzierungen bei der Siegesquote angeht:

• In Saison 5 sah die Top 5 der 1v1-Helden folgendermaßen aus: Eroberer (60 %), Friedenshüterin (57 %), Kensei (56 %), Berserker (54 %) und Schamanin (53 %).
• In Saison 6 änderte sich daran für einige im Grunde nichts: Eroberer (60 %), Kensei (54 %) und Schamanin (52 %).
• Aber wir sehen in Saison 6 auch, dass der Berserker (49 %) und die Friedenshüterin (41 %) beide deutlich abgerutscht sind. Bei der Friedenshüterin haben wir zwar die Schadenswerte verringert, aber der Berserker hat in der gesamten Saison 6 keine nennenswerte Veränderung erfahren, die diesen Rückgang erklären würde.
• Der Zenturio, der Wächter (vor der Überarbeitung) und der Gesetzesbringer sind alle in die Top 6 aufgestiegen, obwohl keiner von ihnen irgendwelche offenkundigen Buffs erhalten hätte.
• Der Orochi hat von Saison 5 (40 %) zu Saison 6 (50 %) einen Zuwachs erfahren. Dies kann man der Überarbeitung zuschreiben.

Analyse zum 1v1

Sieht man sich die Daten an, erkennt man, dass der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung sich auf die Siegesquote sämtlicher Meuchlercharaktere ausgewirkt hat. Beachtet bitte, dass sich alle Meuchler in Saison 6 in der unteren Hälfte der Matrix wiederfinden – nur die Schamanin blieb dort, wo sie vorher war. Die auffälligste Veränderung betrifft den Berserker: An ihm wurde keine direkte Maßnahme durchgeführt, die ihn so heftig hätte treffen sollen, dass er aus der Spitzengruppe herausfällt. Da wir wissen, dass der Berserker bei Verkettungen gerne auf leichte Angriffe mit 400 ms oder die genauso lange dauernden Finten zurückgreift, wird nur umso deutlicher, wie heftig sich der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung hier bemerkbar gemacht hat. Diese Erkenntnis wird auch durch den Zuwachs für Zenturio, Wächter und Gesetzesbringer gestützt: Die Fähigkeit dieser Charaktere, den Kampf zu eröffnen, blieb in Saison 6 unangetastet, doch dank des Bugs konnten sie trotzdem zulegen. Schaut man sich die Siegesquote dieser drei Charaktere im Vergleich zum Berserker über die beiden Saisons hinweg an, stellt man fest, dass sich diese Charaktere gegenüber den Meuchlern verbessert haben.

Beachtet bitte, dass dieser Bug in Saison 7 mit Patch 1.27 behoben ist. Es wird spannend sein, zu beobachten, ob insbesondere Berserker, Friedenshüterin und Orochi in Saison 7 Zugewinne verbuchen können, die in direktem Zusammenhang mit der Beseitigung des Bugs stehen. Das wird uns einen direkten Einblick liefern (und „uns“ bezieht sich hier sowohl auf die Entwickler als auch auf die Community insgesamt), inwiefern sich eine Veränderung um 100 ms auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Reaktionsfähigkeit auswirkt. Wir werden uns das sehr genau ansehen, um optimal nachzuvollziehen, wie wir den Kampf auf einem sehr hohen Spielniveau noch weiter verbessern können.

Werfen wir doch eben einen raschen Blick auf den derzeitigen Zustand einiger unserer Charaktere im Duell-Modus:

Eroberer

Der Eroberer ist beim 1v1 immer noch extrem stark. Mit der Fähigkeit, nach vorne auszuweichen und einen Schildschlag oder einen Deckungsdurchbruch durchzuführen, kann er gegen jeden Gegner eine Menge Druck ausüben. Interessant ist allerdings Folgendes: Auch wenn der Eroberer aus genau dem genannten Grund stark ist, stellt man fest, dass der Rest der Topplatzierungen größtenteils auf Konterangriffe setzt. Die Vermutung ist daher, dass die anderen Topcharaktere (besonders Zenturio, Gesetzesbringer und Shugoki) den Eroberer eher durch Konter als durch das Einleiten eines Kampfs besiegen würden. Das ist ein gewichtiger Grund dafür, sehr zögerlich zu sein, was eine Schwächung des Schildschlags des Eroberers anbelangt: Es mag kompliziert sein, sich mit diesem Werkzeug zum Druckaufbau auseinanderzusetzen, aber wir brauchen druckvolle Angriffe, die Reaktionen erzwingen und das Kampftempo regulieren. Anstatt starke Werkzeuge abzuschwächen, ziehen wir es vor, die schwachen Werkzeuge zu stärken.

Gesetzesbringer

In diesem Datensatz der Duell-Siegesquote liegt der Gesetzesbringer auf dem sechsten Platz. In Saison 5 war der Gesetzesbringer noch auf dem zehnten Platz zu finden. Die Leistung des Gesetzesbringers scheint die Erwartungen zu übertreffen und liegt mit einer Siegesquote von 51 % auch über dem Durchschnitt. Da wir es hier mit Duellen zu tun haben, wissen wir, dass diese Leistung nicht auf seinen Bomben oder seinem Ganking-Potenzial beruht: Vermutlich ist seine gute Leistung zu einem Großteil darauf zurückzuführen, dass er über ein hohes Potenzial für Konterangriffe verfügt. Uns ist klar, dass der Gesetzesbringer wegen seiner Fähigkeit, beim Blocken zu rempeln, mehr vom Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung profitiert als die meisten anderen Helden. Wir werden den Gesetzesbringer im Auge behalten und prüfen, ob sich sein Rang ändert, nachdem Patch 1.27 diesen Bug behoben hat. Aber in Anbetracht seiner derzeitigen Leistungen beim 1v1 und 4v4 steht er auf unserer Prioritätenliste nicht ganz oben.

Friedenshüterin

Die Friedenshüterin musste in Saison 6 gleich zwei fiese Treffer einstecken: zum einen die Sache mit dem Wechsel der Deckungsrichtung, zum anderen die Abschwächung des Schadens ihrer schweren Angriffe. Auch wenn ihre Leistung unter den Erwartungen liegt, wollen wir erst sehen, wie sich das Beheben des genannten Bugs auf sie auswirkt, bevor wir in ihrem Fall etwas unternehmen. Da ihre Leistung vorher zu gut war und wir davon überzeugt sind, dass der Bug allen Meuchlern direkt geschadet hat, möchten wir erst abwarten, welche Effekte das Behebung des Bugs (im Zuge von Patch 1.27) zeigt, und erst im Anschluss daran darüber entscheiden, was zu tun ist. Auf diese Weise wollen wir gern verhindern, dass sie am Ende doch wieder zu sehr verstärkt wird.

Orochi

Die Überarbeitung des Orochi scheint seine Siegesquote merklich verbessert zu haben. Auch die Auswahlrate ist sehr hoch, und die Siegesquote stieg trotz des Bugs beim Wechsel der Deckungsrichtung von 40 % auf 50 %. Wir rechnen damit, dass der Orochi in der Rangfolge bei der Siegesquote noch weiter nach oben klettert, nachdem der Bug behoben wurde. Von daher wird es spannend sein, den Orochi genauer im Auge zu behalten.

Walküre

Die Walküre ist nun schon eine ganze Weile das Schlusslicht (mit einer Siegesquote von 45 % in Saison 5 und Saison 6). Sie hat in Saison 7 soeben eine Überarbeitung erfahren, und selbst wenn es noch zu früh ist, etwas Zuverlässiges über ihre jüngste Entwicklung zu sagen, deuten die ersten Anzeichen darauf hin, dass sich dies positiv auf ihre Wettbewerbsfähigkeit ausgewirkt hat. Diese frühen Daten weisen eine Siegesquote von 54 % für sie aus, was niedriger als die des Eroberers ist, aber dennoch vor dem Rest des Feldes liegt. Wir werden sehen, wo sie sich wiederfindet, sobald mehr Daten eintrudeln: Wir behalten diesen Charakter auch weiter genau im Auge.

Gladiator

Der Gladiator hatte in Saison 5 eine Siegesquote von 45 %, und in Saison 6 liegt sie bei 46 %. Hierbei handelt es sich um einen sehr interessanten Fall, da wir uns bewusst sind, dass der Zonenangriff richtig gut und unserer Auffassung nach auch der entscheidende Faktor für die Power des Gladiators ist. Auch wenn die Ausdauerkosten beträchtlich sein mögen (verglichen mit dem Schildschlag des Eroberers), scheint die Siegesquote die Macht dieses Manövers nicht widerzuspiegeln. Es ist überraschend, beobachten zu müssen, dass die Leistung dieses Charakters durchgängig unter den Erwartungen bleibt.

Eine Leicht-Spam-Meta? Eine Meuchler-Meta?

Was wir viel von Spielern lesen, die nicht ganz oben dabei sind, ist, dass sie von einer „Leicht-Spam-“ oder einer „Meuchler-Meta” reden. Vom Balancing her können wir uns dieser Problematik nur schwer nähern, da diese Beschwerden oft komplett ausblenden, wie viele Belege es dafür gibt, wie schwach ein „Leicht-Spam“ (also wiederholter, wahlloser Einsatz leichter Angriffe) auf dem höchsten Spielniveau tatsächlich ist. Wenn wir uns den Datensatz oben anschauen, stellen wir fest, dass die Schamanin der einzige Meuchler in der oberen Hälfte der Siegesquoten-Tablle ist, und die Schamanin ist auf keinem Spielniveau für das Spammen leichter Angriffe bekannt.

Indem wir unsere Daten hier mit euch teilen, wollen wir den Spielern vermitteln, dass das Spammen leichter Angriffe zwar nervig sein mag, aber nicht zu völlig übermächtigen Charakteren führt. Es ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für jeden Spieler in For Honor, irgendwann zu lernen, wie man einem solchen Offensivstil etwas entgegensetzt. Da wir vorhaben, den 1v1-Kampf weiter in eine Richtung zu bewegen, in der die Offensive wichtiger und brauchbarer ist, ist es wichtig, dass die Community versteht, wie unser Standpunkt zu diesem Thema aussieht.

4v4-Daten

Hier sind die besten 4 % der Spieler in 4v4-Herrschaft-Matches auf PC und Konsole in For Honor im Verlauf von Saison 6 (basierend auf der Spielerbewertung).

(Alle Spieler im Duell müssen in dieselbe Bewertungskategorie fallen, damit das Match berücksichtigt wird, Matches ohne Rang sind eingeschlossen, und die Daten stammen aus der kompletten Saison.)

Siegesquote:

Auswahlrate:

Bei der Siegesquote im Herrschaftsmodus gab es ein paar Veränderungen:

• Die Friedenshüterin hat 11 Plätze eingebüßt, was als ein klares Resultat für die an ihr vorgenommenen Veränderungen zu deuten ist. Wir werden sie weiter im Blick behalten, sobald die Ergebnisse bezüglich des Bugs beim Wechsel der Deckungsrichtung vorliegen, um zu sehen, inwieweit sie davon betroffen war und ob weitere Veränderungen an ihr nötig sind.
• Der Orochi ist 4 Plätze nach oben geklettert und hat um 3 % zugelegt. Wir rechnen damit, dass der Orochi in der Rangfolge noch ein bisschen weiter nach oben klettert, nachdem der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung behoben wurde.
• Grob gesagt blieb die Rangfolge der Helden insgesamt mehr oder weniger dieselbe wie in Saison 5. Interessanterweise können wir erkennen, dass der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung den Herrschaftsmodus nicht so sehr beeinflusst hat wie den Duellmodus: Meuchler haben im Modus Herrschaft immer noch ungefähr dieselben Siegesquoten wie vorher.

Schauen wir uns doch eben rasch den derzeitigen Zustand einiger unserer Charaktere im Herrschaftsmodus an:

Friedenshüterin

Sowohl die Siegesquote als auch die Auswahlrate der Friedenshüterin ist merklich abgesackt. Wir werden die weitere Entwicklung beobachten – aber wir wollen sie nicht verstärken, ehe wir nicht die Auswirkungen der Beseitigung des Bugs beim Wechsel der Deckungsrichtung kennen (welcher mit Patch 1.27 behoben werden wird). So können wir nämlich den Effekt dieses Bugs am besten isoliert betrachten. Es ist wichtig, zunächst die Ergebnisse der Bugbeseitigung zu sehen und sich erst dann zu überlegen, ob die Friedenshüterin einen Buff braucht und wenn ja, welchen.

Orochi

Der Orochi hatte schon immer eine hohe Auswahlrate, und selbige scheint mit der Überarbeitung zu Beginn von Saison 6 einen weiteren Spitzenwert erreicht zu haben. Auch die Siegesquote hat sich offenbar verbessert, wenn auch nicht so sehr wie im Duellmodus, da die Gegner den Orochi hier zu einem externen Angreifer machen können, was es wesentlich erleichtert, seine Angriffe zu blocken und seine Effektivität in Gruppenkämpfen zu minimieren.

Aramusha

Die Auswahlrate des Aramusha ist gesunken, wohingegen seine Siegesquote beinahe gleich blieb. Wir schreiben dies der negativen Wahrnehmung zu, die die Normierung der seitlichen Ausweichbewegung auf den Aramusha hatte: Diese Änderung kam bei ihm einer Schwächung gleich, da seine Rückbewegung nach seitlichen Ausweichbewegungen vorher nur 500 ms dauerte und dann in seinem Fall auf 600 ms angehoben wurde.

Auch wenn nun für alle Helden ein Wert von 600 ms gilt, wurde dies von den Spielern, die vorher kürzere Zeiten gewöhnt waren, als Schwächung wahrgenommen. Da sich seine Siegesquote allerdings kaum verändert hat, scheinen wir es beim Aramusha eher mit einem Wahrnehmungsproblem als mit einer Balacingfrage zu tun zu haben. Insofern werden wir hier auch in näherer Zukunft kein Update vornehmen.

Walküre

Ein großes Thema während Saison 6 war der Zustand der Walküre. Nachdem wir für Saison 7 eine Überarbeitung vorgenommen haben, gehen wir davon aus, dass sie sich jetzt wesentlich besser schlagen wird. Die ersten Zahlen verorten sie in 4v4-Herrschaftsmatches im Mittelfeld, aber wir werden sie noch eine Weile gut überwachen, während die Spieler lernen, ihre überarbeiteten Fähigkeiten besser einzusetzen.

Shugoki

Der Shugoki bringt nun schon eine Weile schlechte Leistungen, und wir schauen uns derzeit an, wie wir ihn verbessern könnten.

Was bedeuten die Daten>

Lasst uns einen kurzen Moment darüber nachdenken, was diese Daten beschreiben können und wie man sie auswerten kann.

Erstens eignen sich die Daten ganz gut, um zu beschreiben, wie sich die Charaktere im Vergleich für diese Auswahl von Spielern und für diesen konkreten Zeitraum zueinander verhalten haben. Sie verraten uns dabei allerdings nicht, ob der die Platzierung der Charaktere ganz vorn, in der Mitte oder hinten den „Standard des Balancings“ widerspiegelt. Ein Beispiel: Im 1v1 sehen wir, dass der Aramusha eine Siegesquote von 50 % hat – was spannend ist, da ihn Turnierspieler als zu schwach erachten, während neue Spieler sich unglaublich schwer damit tun, gegen ihn zu kämpfen. Es würde uns daher überraschen, wenn die Community den Aramusha trotz der 50%-Quote in der perfekten Mitte sehen würde und es begrüßen würde, wenn sich das Balancing des kompletten Spiels an ihm orientieren würde.

Zweitens wollen wir noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die im Balancing-Blog vorgestellten Daten nur eine von vielen Perspektiven sind, die wir einnehmen, wenn wir eine Entscheidung über Balancing-Veränderungen treffen. Wir schauen uns auch Turnierstreams an, diskutieren mit Turnierspielern auf Discord und bei Community-Workshops, machen Usertests, beobachten Reddit und YouTube und Community-Kanäle, untersuchen die Ergebnisse offener Tests, hören uns das interne Feedback unserer Designer und des eigenen Entwicklerteams an, lauschen unserem Bauchgefühl bei Partien daheim und so weiter. Die Daten hier bieten interessante Informationen und sind oftmals ein guter Indikator für die Auswirkungen von Veränderungen (für positive Balancing-Veränderungen, aber auch für die negativen Veränderungen durch Bugs), aber diese Daten sind nicht unsere einzige Informationsquelle.

Nächste Schritte

Saison 6 hatte einige beachtliche Effekte auf das Metagame: Die Friedenshüterin ist möglicherweise von „zu stark“ auf „zu schwach“ gekippt, die Überarbeitung des Orochi scheint ihm einige Verbesserungen gebracht zu haben, und die Normierung der Ausweichbewegung hat dabei geholfen, die Helden konsistenter zu machen. Der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung hat offenbar unabsichtlich alle Nicht-Meuchler verstärkt und allen Helden geschadet, die sich auf schnelle Angriffe oder Abwechslungs-Angriffe verlassen (wie der Berserker und die Friedenshüterin). Es wird spannend werden, mit anzusehen, wie sehr die Beseitigung dieses Bugs dazu beiträgt, die Offensive in Duellen auf hohem Niveau zu stärken, und wohin uns dies noch führen wird.

Saison 7 sollte interessant werden, da der Bug beim Wechsel der Deckungsrichtung nun behoben ist, was unseren Erwartungen nach vor allem im Duellmodus den schnellen Angreifern helfen wird. Zudem wurden Überarbeitungen für den Wächter und die Walküre umgesetzt, was ihnen dabei helfen sollte, in den Rängen nach oben zu klettern.

Die Friedenshüterin wird die Heldin sein, die wir uns am genauesten ansehen – weil wir nämlich abwarten wollen, wo sie nach der ersten Hälfte von Saison 7 landet, ehe wir etwas unternehmen. Aber wahrscheinlich wird sie eine Stärkung benötigen.

Schickt uns weiter euer Feedback!

Wir sehen uns zu Beginn der nächsten Saison zur nächsten Folge unserer Betrachtungen zum Balancing!

– Das Kampf-Team